Final-Sieg im »Großen Preis der NRZ« - Die Vorläufe gewinnen Titus B und Shagall - Michael Nimczyk im »NRZ-Profi-Cup VI« - Hollys Boy mit dem letzten Schritt gegen Super Keller und Unforgettable – Doppelerfolge für Helmut Biendl, Roland Hülskath und Besitzer Heinz Klaiber – Dreimal Trainer Gerrit Westerveld. Tag der offenen Tür, Gewinnspiele, Preisausschreiben, Jackpots und vor allem Trabersport auf höchstem Niveau; - das Angebot des Veranstalters in Dinslaken und seinen Partnern - NRZ, Stadtwerke Dinslaken, Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe - ließ zum Juni-Auftakt keine Wünsche offen. Somit konnte nicht überraschen, dass die Halbmeilenbahn Massenbesuch zu verzeichnen hatte und auch das Geschäft am Totalisator den üblichen Rahmen sprengte.
Als das Finale zum »Großen Preis der NRZ« (30.000 Euro) entschieden war, da hatte der Werbeslogan des Sponsors aktuelle Geltung erlangt: »NRZ – Klartext an Rhein und Ruhr«. Tatsächlich war das durchaus Klartext, was man von Why Not As vorgesetzt bekam. Heinz Wewering, erstmals seit seiner Rückkehr aus Italien wieder in Dinslaken am Start, hielt sich mit dem zweijährig turmhoch über seinen Altersgefährten stehenden Fuchshengst aus dem Stall von Marion Jauß zunächst aus allem heraus. »Forsch« hatte Helmut Biendl versprochen, das Rennen anzugehen. Allzu forsch, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte: Die erste Zwischenzeit von Shagall, der im ersten Bogen von Sunzi November überlaufen wurde, aber umgehend nachsetzte, lag bei 1:10,5 (!). Trotzdem stürmte der Favorit vor dem Stallcasino ins Kommando, bremste das Tempo dann aber herunter, was vor allem Ocean of Fire zum Verhängnis wurde, der im Mittelfeld auf seine Konkurrenten aufprallte und nach innen ausweichen musste, um einen Sturz zu vermeiden. Um die letzte Ecke trat dann der 188:10-Außenseiter (!!) Why Not As hinter Titus B / Super Boy und Shagall auf den Plan. Heinz Wewering legte das von ihm sattsam bekannte Finish hin und bog die Partie zu seinen Gunsten um. Titus B hingegen wurden die Beine zusehends schwer, Sunzi November und Freya Kievitshof zogen noch vorbei, während Shagall und Super Boy ganz leer ausgingen. »Ich hatte einen optimalen Rennverlauf und Why Not As konnte beweisen, dass er ein sehr gutes Rennpferd ist«, lobte »HW« den letztjährigen Derbyzweiten, der nach drei »Aufbaustarts« in Dinslaken seine beste Saisonleistung zeigte und seinen Ruf als Topstar des Jahrganges 2004 zurück eroberte.
Vor der endgültigen Entscheidung mussten die zehn Finalisten erst einmal durch ein beinhartes Auswahlverfahren. Nach dem 1. Vorlauf (5.000 Euro) sprach Helmut Biendl im Interview mit Alexander von der Groeben von einem idealen Rennverlauf für Titus B, der ihn vor allem auf dem letzten Teilstück voll überzeugen konnte. »Sehr viel schneller hätte er wohl auch nicht laufen können«, kommentierte der vielfache bayerische Champion, der später für den Kollegen Henk Grift mit der 111:10-Außenseitrerin Athena SL überraschte, die 1:12,5 für die finalen 500 Meter, die der »Breeders Crown«- und »St. Leger«-Sieger mit einem Start-Ziel-Sieg abschloss. Flash Light folgte dem Bayern wie ein Schatten und überraschte letztendlich auf dem Ehrenplatz vor dem am Start kurz rumpelnden Sunzi November. Dahinter schafften Ocean of Fire und Odessa Santana den »Aufstieg«. Nicht ins Finale kam hingegen die »Stuten-Derby«-Siegerin Yu Gi Oh mit der Klaus Horn an seinem 59. Geburtstag unter »ferner liefen« einkam.
Nach dem 2. Vorlauf (5.000 Euro) wurde erneut bayerisch gesprochen, auch wenn dem in seiner Karriere nach nunmehr elf Starts erst einmal geschlagenen Shagall auf den letzten Metern Super Boy noch ganz dicht auf den Pelz rücken konnte. »Ich musste dreimal Speed fahren, am Start, dann als Heinz Wewering kam und zum Schluss. Wenn er das verkraftet, ist er im Finale ganz weit«, kommentierte Heinrich Berger das Rennen, das der Bayer von der Spitze aus gestaltete. Über die letzten beiden Bahnrunden begleitete ihn Why Not As, der zum Schluss aber nicht mehr zulegen konnte und lediglich die aus seinem Windschatten attackierende Freya Kievitshof und Mona Lisa As sowie den ausgeschiedenen Rest auf Distanz halten konnte.
Herausragendes Rennen des Rahmenprogramms war der »Große Preis der Stadtwerke Dinslaken« (2.500 Euro), in dem Unforgettable bis wenige Meter vor dem Ziel die Lage zu beherrschen schien. Der 800 Meter vor Schluss aufrückende, auf der letzten Gegenseite noch einmal hinter den Mollema-Crack zurückgenommene Hollys Boy schien vom nachsetzenden Super Keller »festgenagelt« zu werden, doch löste sich Thomas Panschow meisterhaft aus dieser Umklammerung. Er nahm den Favoriten auf, schrägte etwa Mitte der Zielgeraden nach außen und konnte die Niederländer nach einem tollen Finish in Tagesbestzeit von 1:15,2 / 2100 Meter genau auf der Linie doch noch abfangen. |
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